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Geschichten rund um die Eisenbahn

Das Reisen auf der Eisenbahn

 

Wie man sich hinsetzen soll

Richt´s dir bequem beim sitzen ein,
Streck hier ein Bein und dort ein Bein,
Und was dem Bein im Wege steht,
Stoß fort wenns auch in Stücke geht,
Genier Dich nicht - das ist Dein Recht,
Der Schüchterne fährt immer schlecht.
 

Vom Hinausstrecken des Kopfes

Wenn Du den Fenstersitz gewannst,
Freu Dich dass Du was sehen kannst,
Sieht Dir die Gegend lieblich aus ,
Streck nur nicht soweit den Kopf heraus,
Die Vorsicht dir besonders frommt ,
wenn unversehn`s ein Tunnel kommt,
Wobei es schon so oft passiert,
das jemand ist guilliotiniert.
 

Vom Aufenthalt auf den Stationen

Was Du auch tust auf der Station,
beeile Dich,  mach schnell mein Sohn.
Bewege Dich im schärfsten Trab,
Man wartet nicht - der Zug geht ab,
Weh Dir wenn Du erst fertig bist, 
wenn schon der Zug im fortgehen ist.
Dein Koffer fährt dann ohne Dich,
Du bleibst zurück elendiglich.
 

Vom Warmessen auf den Stationen

Schwer ist`s , das Du den Hunger stillst,
Wenn du was warmes essen willst.
Die Zeit ist kurz, hoch ist der Preis ,
Und alles ist entsetzlich heiss.
Der Kellner grinst Dich an mit Hohn, 
schnell, schnell, mein Herr es läutet schon.
 

Vom Schlaf auf der Eisenbahn

Zu fester Schlaf bringt leicht Verdruss,
Man wacht nicht auf, wann man es muß,
Und während man nichts sieht und hört,
der Zug beständig weiter fährt.
Du willst nach Potsdam - fährst hindurch,
Wachst auf und bist in - Magdeburg.
 
1864, Volkskalender des Kladderadatsch Berlin
,
 
 

 

 

Die wilde Hilde

 

Eine Frau schon leicht gebrechlich,

doch zumindest altersschwächlich,

quälte mühsam sich, mit zwei Koffern nach dem Bahnsteig 3.

Und an dieser Quälerei kam die Hilde grad vorbei.

Hildes Herz ist wie die Butter und so half sie halt der alten Mutter.

Trug die Koffer ins Coupe, hob sie schneidig in die Höh.

lächelte zum „Dankeschön“ und wollt aus dem Zuge gehen.

Leider blieb es beim dem wollte, denn der schmucke Eilzug rollte,

Und vom Eilzug abzuspringen würde wohl nicht heil gelingen.

Neben manchen anderen Schäden bricht man sich da meistens auch die Gräten.

Ja nun stand sie kreidebleich, in den Knien puddingweich und sie stiert beim zwangsverreisen

Wie der Fuchs im Tellereisen.

Nun die Tränen rollen munter bis zum Hosenbein hinunter.

Hilde die doch sonst so milde wird jetzt eine „wilde Hilde“.

Ihr wird dieser Raum zu enge und so schießt sie durch die Gänge.

Und der flinke Eilzug rattert und die bunte Schürze flattert,

und die alten Latschen schlürfen als wenn sie das im Eilzug dürfen,

und die Leute blicken stumm auf das bunte Unikum.

 

Aber Hosiana! Dann steht sie vor dem Mitropamann,

und sie klagt was ihr passiert, und der Mann ist sehr gerührt.

Und – spendiert ihr eine große Tüte für die nasse Hose.

Worte sanft mit tiefem Sinn,

trösten sie bis Pößneck hin.

Durch die Basa gab sie schnell, SOS an die DL.

Schließlich war, weil sie gedöst,

nun das Reichsbahnamt entblößt.

Aber schon nach 2, 3 Stunden, hatte sie zurückgefunden.

Seit dem Tag gespickt mit Pleiten, kann sie keinen Eilzug leiden.

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