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Bahnhöfe und ihre Bedeutung

 

 

Empfansgebäude und Bahnhöfe -

Bahnanlagen mit vielen Gesichtern

 

Das Erste, was ein Reisender von einem Bahnhof erblickt, ist das Empfangsgebäude, die Visitenkarte der Bahngesellschaft. Viele Empfangsgebäude stammen noch aus der Pionierzeit der Bahn. Sie waren das Aushängeschild der Bahngesellschaft, früher Tore zur Stadt. Heute oftmals vergessene oder im Dornröschenschlaf schlummernde Anlagen mit teils ganz besonderem Charm. In vergangenen Zeiten waren besonders in großen Städten Empfangsgebäude Kathetralen moderner Architektur. Aber selbst auf "kleinen" Bahnhöfen zeigten diese, eine oftmals verschwenderische Eleganz.

Moderne Architektur unserer Zeit beschränkt sich auf multifunktionale sterile Gebäude aus Stahl, Glas und Beton. Oftmals wird das Empfangsgebäude zur Shopinghalle mit Gleisanschluss.

 

Empfangsgebäude

 

1835 bis 1850:

 

Empfangsgebäude dieser Zeit waren klassizistisch bis spät klassizistisch. Ein Baustiel, der sich durch schlichte, edle Formen widerspiegelt. Richtungsweisend für den Klassizismus war die griechische oder römische Architektur.

 

1850 bis 1900:

 

Bauform jener Zeit war der Rundbogenstil, in den 1830er Jahren besonders bei Bahnhofsbauten angewandt. Empfangsgebäude mussten aber auch den technischen Gegebenheiten entsprechen. Verschiedene Regionen hatte typische Baustile. Preußische Gebäude unterschieden sich von denen in Bayern und denen im Harz.

 

1900 bis 1920:

 

Kurzzeitig prägt der Jugendstil durch die Verwendung von Eisen, Stahl und Glas die Architektur der Bahnhöfe.

 

1920 bis 1936:

 

Nach dem Ersten Weltkrieg wurden neue Empfangsgebäude wesentlich sparsamer ausgeführt. Bauhaus prägte die Architektur bei Neubauten mit einem dekorlosem Stil. Kleinere Bahnstationen wurden oft in zweistöckiger Bauweise hergestellt.

 

1945 bis 1969:

 

Viele Bahnhöfe waren nach dem Krieg total zerstört und mussten komplett neu aufgebaut werden. Dem Zeitgeist entsprechend wurden viel Glas und Beton für die geschwungenen Stahlbetondächer verwendet. Die Empfangsgebäude wurden einfacher gebaut.

 

Ende 1960er Jahre bis 1979:

 

Alte Stationsgebäude sollten durch kostengünstige Gebäude ersetzt werden. Diese Bauweise wurde der Beginn einer Auflösung der Fahrkartenschalter hin zum offenen Durchgang, wie er heute überwiegend gebaut wird.

 

Ab 2000:

 

Multifunktionaler Wartepavillon heißt heute der moderne Kleinbahnhof bzw. Haltepunkt. Genormt sieht man ihn auch als Wartehäuschen auf den Bahnsteigen älterer Bahnhöfe.

Bahnhöfe

 

Abkürzung: Bf. oder Bhf

 

Definition „Bahnhof“:

- nach §4 Abs. 2 der Eisenbahn Bau- und Betriebsordnung (EBO):

 

„Bahnhöfe sind Bahnanlagen mit mindestens einer Weiche,

an denen Züge beginnen, enden, ausweichen oder wenden können.

Als Grenze zwischen den Bahnhöfen und der freien Strecke gelten im allgemeinen die Einfahrsignale oder Trapeztafeln ( Ne 1, >Nebensignale<  Kennzeichnung der Stelle, wo bestimmte Züge vor einer Betriebstelle zu halten haben. ), ansonsten die Einfahrweichen.“

 

- „Bahnhof“ in der Umgangssprache:

 

  • Eine Anlage, an der Reisende, Züge besteigen oder verlassen dürfen (schließt den Haltepunkt mit ein) bzw. Züge be- oder entladen oder neu zusammengestellt oder umgruppiert werden,

  • Das Empfangsgebäude,

  • Die Gesamtheit aus Bahnanlagen und Empfangsgebäude, für die der Bahnhofsbetreiber das Hausrecht besitzt.

 

Betrieblich ist der Bahnhof zumeist eine Zugmeldestelle, die nach den gesetzlichen Bestimmungen stets mit einem verantwortlichen Fahrdienstleiter besetzt sein muss. Im Zuge der technischen Entwicklung ist der Fahrdienstleiter allerdings immer öfter nicht mehr örtlich anzutreffen, sondern regelt den Verkehr ferngesteuert als Mitarbeiter einer Betriebszentrale, als Zugleiter oder als Bediener ferngesteuerter Bahnhöfe.

 

Bahnhof , Haltestelle oder Haltepunkt?

 

Nach der Eisenbahn Bau- und Betriebsordnung  ( EBO ) ist in Deutschland eine Zugangsstelle ohne Weiche kein Bahnhof im betrieblichen Sinne, sondern ein Haltepunkt.

 

Eine Haltestelle ist bei der Eisenbahn ein Haltepunkt, der mit einer Abzweigstelle oder einer Anschlussstelle zusammenfällt.

 

Es gibt auch Bahnhöfe, die keinen Reisendenzugang (Bahnsteige und Empfangsgebäude) haben:

Neben Güterbahnhöfen gibt es dabei Bahnhöfe, die ausschließlich eisenbahnbetrieblichen Funktionen dienen, insbesondere der Zugbildung und Auflösung von Zügen, der Zugkreuzung und dem Überholen von Zügen. Dient ein solcher Bahnhof auf Grund der Fahrplanlage vornehmlich einer dieser Funktionen, spricht man auch von einem Betriebsbahnhof, Rangierbahnhof oder Überholbahnhof.

 

Bei U-Bahnen unterscheidet man im Allgemeinen nicht zwischen Bahnhöfen und Haltepunkten.

 

Betriebliche Hierarchie

 

In einem Netzwerk aus Bahnhöfen besitzen einige eine herausgehobene Stellung. Gründe: - Bündelung besonders vieler Verkehrslinien

- Zentrale Lage in Ballungsräumen und Städten

- Werden von Hochgeschwindigkeitsverkehren angefahren

- Sie sind zentrale Umschlagplätze von Gütern

 

In besonderen Fällen werden zur Unterscheidung auch sonstige Bahnhöfe klassifiziert.

 

1. Hauptbahnhof:

Gibt es mehrere Bahnhöfe an einem Ort, von denen einer den anderen betrieblich übergeordnet ist oder das zumindest historisch einmal war, wird dieser häufig als Hauptbahnhof bezeichnet. Dieser liegt meistens, jedoch nicht notwendigerweise, an zentraler Stelle im Ort und ist verkehrstechnisch gut erschlossen, insbesondere als wichtiger Verknüpfungspunkt verschiedener Linien des Schienenverkehrs mit denen des lokalen öffentlichen Personennahverkehrs.

2. Fernbahnhof:

Bahnhöfe, die von Zuggattungen des Schienenpersonenverkehrs bzw. eines Inter-City-Verkehrs angefahren werden. Hauptbahnhöfe sind meist auch Fernbahnhöfe, da sie verkehrsgünstig die Fahrgastströme bündeln. Größere Städte (Metropolen) haben oftmals mehr als einen Fernbahnhof. Hingegen ist es auch möglich, dass günstig gelegene Bahnhöfe außerhalb der Metropolen zu Fernbahnhöfen werden. An Fernbahnhöfen verkehren normalerweise auch Zuggattungen des Nahverkehrs, die Zubringer für Fernzüge sind.

3. Regionalbahnhof:

Bahnhöfe, die in Deutschland ausschließlich durch Züge des Schienenpersonennahverkehrs bedient werden.

 

Seit 2018 gibt es die allgemein übergeordnete Kategorie des Metropolbahnhofs, in der Bahnhöfe in Deutschland erfasst sind, die täglich über 50.000 Besucher haben. Das sind u. a. die Hauptbahnhöfe großer Städte, aber auch die Knotenpunkte des S-Bahn Verkehrs.

 

Ab 2011 wurden die rund 5400 Bahnhöfe und Haltepunkte in sieben Kategorien eingeteilt, deren Einteilung sich aus mehreren Kriterien ergibt, unter anderem die Anzahl der Bahnsteige, der Zughalte und der Reisenden pro Tag, Barrierefreiheit und Vorhandensein von Serviceeinrichtungen.

Jede Station wird in sechs Kriterien in Stufen eingeordnet, aus denen eine Grundkategorisierungszahl ermittelt wird, die maximal den Wert 100 erreichen kann, wobei die Stufen prozentual gewichtet werden. Die Bahnhofskategorie ergibt sich aus einem Intervall, in das die ermittelte Grundkategorisierungszahl fällt.

 

Im Dezember 2017 wurden die Bahnhofskategorien durch Preisklassen abgelöst, wobei die Preisklassen den bisherigen Kategorien entsprechen.

Diese sehen wie folgt aus:

 

Klasse 1

Sind die wichtigsten Fernbahnhöfe in Deutschland. Dort sind Servicemitarbeiter vorhanden, es gibt eine Reihe von Einkaufsmöglichkeiten im Bahnhof. Insgesamt zählen 21 Bahnhöfe zu dieser Preisklasse in Deutschland.

Klasse 2

Hierzu gehören 87 Stationen, die üblicherweise wichtige Halte im Fernverkehr (mit Halt von Intercity- oder EuroCity-Zügen) in großen Städten sind oder eine Anbindung an einen großen Flughafen ermöglichen.

Klasse 3

Die 239 Stationen dieser Preisklasse sind häufig die zentralen Bahnhöfe kleiner bis mittelgroßer Städte. Diese sind z. B. weniger wichtige Fernverkehrshalte oder Knoten des Regionalverkehrs. Dort gibt es meist ein Empfangsgebäude mit Einkaufsmöglichkeiten für Lebensmittel und Fahrkartenverkauf. Auf Service-Mitarbeiter wird hier jedoch bisweilen verzichtet.

Klasse 4

Der Preisklasse 4 werden etwa 630 Stationen zugeordnet, die oft einen Knoten im Regionalverkehr bilden. Die früher auch als „hoch frequentierter Nahverkehrssystemhalt/ Nahverkehrsknoten“ bezeichneten Stationen richten sich zumeist an Pendler. An einzelnen dieser Stationen halten auch Fernzüge.

Auch S-Bahnhöfe bzw. -Haltepunkte, die von einer oder mehreren im dichten Takt fahrenden Linien bedient werden, sind dieser Klasse zugeordnet, was sich aber meist nicht in einer gegenüber den Preisklassen 5 und 6 besseren Ausstattung widerspiegelt.

Seit Jahren gibt es auch an vielen dieser Bahnhöfe keine Fahrkartenverkaufsstellen mehr, obwohl auch Hauptbahnhöfe in manchen Städten mit knapp 100.000 Einwohnern in diese Klasse fallen.

Klasse 5

Stationen dieser Preisklasse, sind oft jene kleinerer Städte sowie zahlreiche Stadtteilbahnhöfe. Sie werden oft von Pendlern genutzt. Es gehören rund 1000 Stationen in diese Klasse.

Klasse 6

Zur Preisklasse 6 gehören über 2500 Stationen, meist in dünn besiedelten Gegenden, deren Ausstattung sich „auf das Notwendigste“ beschränkt.

Klasse 7

Die etwa 900 Stationen der niedrigsten Preisklasse, oft „Landhalte“, haben die geringste Zahl von Reisenden und meist nur die für einen Haltepunkt notwendigen Einrichtungen. Wegen der geringen Nutzung wird ein barrierefreier Ausbau für nicht erforderlich gehalten.

 

Die Preisklassen bilden die Grundlage für die Ermittlung der Stationspreise, die Eisenbahnverkehrsunternehmen an DB Station&Service und andere Eisenbahninfrastrukturunternehmen des DB-Konzerns für die Nutzung von deren Bahnsteigen und Haltepunkten entrichten.

 

Wie werden Bahnhöfe benannt?

 

Bahnhöfe werden meistens nach der Ortschaft oder dem Ortsteil benannt, in dem sie sich befinden. Nach Eingemeindungen oder Umbenennungen können jedoch auch historische Namen erhalten bleiben. Teilweise wurden in Orten mit mehreren Bahnhöfen diese nach der Eisenbahnstrecke oder der Bahngesellschaft unterschieden. In ländlichen Gebieten bestehen manchmal Doppelnamen für den gemeinsamen Bahnhof zweier Orte. In Orten mit (aktuell oder historisch) mehreren Bahnhöfen bestehen hierfür verschiedene Möglichkeiten, Bahnhöfe unterschiedlich zu benennen, beispielsweise nach:

- der dort verkehrenden Bahngesellschaft (früher historisch sehr verbreitet - Heute vorrangig bei Privat- und Museumsbahnen

- der betrieblichen Bahnhofsart (Personen-, Güter-, Rangierbahnhof usw.)

- der geografischen Lage des Bahnhofs

- Stadtteilen, Vororten oder eingemeindeten Orten, bestehend aus

- der Himmelsrichtung

- der Höhe (Oberer/Unterer Bahnhof)

- der Lage zur Stadt (Mitte, Stadt oder Zentrum)

dem vorangestellten Namen des Hauptortes und nachfolgend dem Namen des Ortsteiles

- Straßennamen

- Eigennamen von Einrichtungen oder Unternehmen, die sich in der Nähe des

Bahnhofs befinden

- Namen von Persönlichkeiten

- sonstige geographische Namen wie Täler oder Berge

 

Bahnhofsarten

 

Bahnhöfe werden nach verschiedenen Kriterien unterschieden. Dazu zählen unter anderem ihre Aufgabe und Funktion, ihre Lage im Netz, Grundrissform oder die bautechnische Gestaltung der Gleis- und sonstigen Anlagen.

Unterscheidung nach Lage im Netz

 

1. Endbahnhof:

Ein Endbahnhofliegt am Ende einer Bahnstrecke bzw. mehrerer Strecken. Die architektonische Form oder weitere Eigenschaften sind durch diesen Begriff nicht festgelegt.

 

2. Zwischenbahnhof:

Ein Zwischenbahnhof ist eine Betriebsstelle an einer durchgehenden Bahnstrecke. Teilweise versteht man unter einem Zwischenbahnhof nur einen, von dem keine weitere Strecken abzweigen, teilweise wird auf diese Unterscheidung verzichtet bzw. zwischen „einfachen Zwischenbahnhöfen“ und „Zwischenbahnhöfen mit Streckenverzweigungen“ unterschieden.

 

3. Trennungsbahnhof:

In einem Trennungsbahnhof zweigt mindestens eine Strecke ab, wobei im Unterschied zum Anschlussbahnhof ein Übergang von Zügen von der einen auf die andere Strecke üblich ist.

 

4. Anschlussbahnhof:

Ein Anschlussbahnhof ist ein Bahnhof, wo von einer Strecke (mindestens) eine weitere abzweigt, wobei es (je nach Definition) keinen regelmäßigen durchgehenden Zugverkehr gibt (was jedoch betriebliche Verbindungen und Wagenübergang nicht ausschließt) bzw. die abzweigende Strecke deutlich untergeordnet ist. Teilweise wird in der Literatur nicht zwischen Anschluss- und Trennungsbahnhöfen unterschieden.

 

5. Kreuzungsbahnhof:

Von einem Kreuzungsbahnhof spricht man, wenn sich mindestens zwei Strecken in einem Bahnhof kreuzen. Wird die Zahl der Strecken, die in einem Bahnhof zusammentreffen größer, wird auch die Bezeichnung Knotenbahnhof verwendet.

 

6. Berührungsbahnhof:

Ein seltener Typ ist der Berührungsbahnhof, in dem sich zwei Strecken berühren, ohne sich zu kreuzen. Dabei kann es aber Gleisverbindungen zwischen den Gleisen beider Strecken geben.

 

7. Knotenbahnhof:

Knotenbahnhöfe sind in diesem Zusammenhang mehrfache Trennungs- und/oder Kreuzungsbahnhöfe einer „größeren Anzahl“ von Strecken, wobei diese nicht spezifiziert ist.

 

Unterscheidung nach Grundrissformen

 

1. Kopfbahnhof:

In einem Kopfbahnhof oder Sackbahnhof enden die Hauptgleise in Stumpfgleisen, eine Durchfahrt ist nicht möglich. Häufig steht das Empfangsgebäude am Gleisende. Insbesondere bei historisch älteren Bauten folgt am Gleisende ein Gleiswechsel oder eine Drehscheibe, um Triebfahrzeuge an das andere Ende ihres Zuges umsetzen zu können.

Umgangssprachlich werden die Begriffe „Kopfbahnhof“ und „Endbahnhof“ oft synonym gebraucht. Es gibt jedoch Unterschiede. Es können Endbahnhöfe auch in Durchgangsform gebaut sein, etwa bei einer geplanten Streckenverlängerung. Umgekehrt kann es auch Zwischenbahnhöfe in Kopfform geben, etwa bei manchen Spitzkehren.

 

2. Durchgangsbahnhof

Die häufigste Bahnhofsbauart ist der Durchgangsbahnhof. Hierbei durchlaufen die Hauptgleise einer oder mehrerer durchgehenden Strecken das Bahnhofsgelände, erhalten dort Gleisverbindungen und erweitern sich gegebenenfalls durch zusätzliche Bahnhofsgleise. Das Empfangsgebäude liegt meistens seitlich zum Gleisfeld.

 

Besondere Bauformen

 

1. Reiterbahnhof

Bei einem Reiterbahnhof ist das Empfangsgebäude quer über das Gleisfeld gebaut.

 

2. Keilbahnhof

In einem Keilbahnhof trennen sich mehrere Strecken im Bahnsteigbereich. Das Empfangsgebäude liegt hierbei zwischen den sich trennenden Strecken, welche einen Keil bilden.

 

3. Inselbahnhof

Als Inselbahnhöfe werden Bahnhöfe bezeichnet, deren Empfangsgebäude allseits von den Gleisanlagen umschlossen wird. Im Gegensatz zum Keilbahnhof sind beim Inselbahnhof die beidseitigen Gleisanlagen sowohl vor als auch hinter dem Empfangsgebäude verbunden.

 

4. Turmbahnhof

In einem Turmbahnhof kreuzen sich mehrere Strecken niveaufrei. Bei einem Teil der Turmbahnhöfe gibt es Verbindungsstrecken zwischen beiden Ebenen.

 

5. Tunnelbahnhof

Tunnelbahnhöfe liegen vollständig unterirdisch. Meistens handelt es sich um einfache Durchgangsbahnhöfe oder quasi unterirdische Turmbahnhöfe, wenn sie mehrere Tunnelstrecken verbinden.

Die Bezeichnung Tiefbahnhof wird meistens gleichbedeutend verwendet, kann aber auch einen Bahnhof in einem nach oben offenen Trogbauwerk bezeichnen.

 

6. Dreiecksbahnhof

Der sehr seltene Dreiecksbahnhof ist ein Bahnhof, bei dem eine zusätzliche Verbindung zwischen den abzweigenden Strecken besteht.

 

Unterscheidung nach Funktionen

 

1. Personenverkehr:

 

- Personenbahnhof: (Abk. Pbf.)

. Flughafenbahnhof

- Messebahnhof

 

2. Güterverkehr:

 

- Güterbahnhof (Abk.Gbf.)

- Containerbahnhof

- Hafenbahnhof

- Eilgutbahnhof (Historisch)

- Postbahnhof

Werks-, Industrie- oder Zechenbahnhof (nicht öffentlich)

 

3. Personen- und Güterverkehr:

 

- Eisenbahnknoten

- Grenzbahnhof

- Übergabebahnhof

- Fährbahnhof

 

4. Betriebsbahnhof:

 

- Rangierbahnhöfe

- Abstellbahnhöfe

- Lokkehrbahnhöfe

 

5. Mehrere Funktionen:

 

Bahnhofsanlagen können aus mehreren Teilen unterschiedlicher Funktion zusammengesetzt sein: so liegen beispielsweise Güter- oder Abstellbahnhöfe bei kleinen und mittleren Bahnhöfen meistens unmittelbar neben oder auch häufig direkt hinter dem Personenbahnhof. Vielen größeren und manchen mittleren Bahnhöfen ist oder war ein Bahnbetriebswerk angeschlossen. In den größten Eisenbahnkomplexen sind oft mehrere Bahnhöfe unterschiedlicher Funktion getrennt voneinander angelegt.

In den Anfangsjahren der Eisenbahn wurden Bahnhöfe in Deutschland häufig an Wasserstraßen angelegt, um den Bahntransport mit dem zu dieser Zeit gut ausgebauten Flusstransportverkehr zu verbinden. Nachdem die ersten Knotenpunkte der Eisenbahnen entstanden, wurde die Forderung nach der Projektierung der Bahnhöfe unter logistischen Gesichtspunkten gestellt. Der Ingenieur und Direktor der sächsischen Eisenbahnverwaltung Max Maria von Weber stellte dazu die ersten verbindlichen Regeln auf, die später allgemein anerkannt wurden.

 

6. Spezielle Funktionen:

 

Gemeinschaftsbahnhof

In einem Gemeinschaftsbahnhof trifft die Infrastruktur mehrerer Eisenbahninfrastrukturunternehmen aufeinander. Einige Grenzbahnhöfe sind Gemeinschaftsbahnhöfe. Entweder werden die Anlagen gemeinsam genutzt oder jedes Unternehmen hat, ganz oder teilweise, eigene Anlagen, die ausschließlich von ihm genutzt werden.

 

Spurwechselbahnhof

Ein Spurwechselbahnhof besteht in der Regel aus zwei Bahnhöfen oder Bahnhofsteilen mit Gleisen verschiedener Spurweiten. Dort müssen Reisende entweder umsteigen und die Fracht umgeladen werden oder es besteht die Möglichkeit, Fahrzeug  umzuspuren.

 

Systemwechselbahnhof

In einem Systemwechselbahnhof wechselt die Stromversorgung für elektrische Triebfahrzeuge (Systemtrennstelle). Wird kein Mehrsystemfahrzeug eingesetzt, muss hier für die Weiterfahrt die Bespannung des Zuges gewechselt werden. Oft handelt es sich um einen Grenzbahnhof.

 

Keine betrieblichen Funktionen

Zu den Bahnhöfen ohne betriebliche Funktion zählt die seltene Gattung des Scheinbahnhofs. Dazu zählt die Bahnhofsattrappe  "Brasilien", die im Zweiten Weltkrieg Bombenangriffe vom Hauptbahnhof Stuttgart ablenken sollte.

 

Kulturbahnhof

Bisweilen werden Bahnhofsgebäude, insbesondere wenn sie nicht, wenig oder kaum genutzt sind, seit Mitte der 1990er Jahre als Kulturbahnhof genutzt. In diesen werden Ausstellungen, Theateraufführungen oder Filme gezeigt, Bücher verliehen, Esskultur zelebriert, Künstlern Ateliers zur Verfügung gestellt, Initiativen/Vereine, Diskotheken untergebracht. Oft stehen diese Gebäude unter Denkmalschutz.

 

Draisinenbahnhof

Freizeitourismus mit Draisinen

 

Zukunftsbahnhof“

 

In dem Projekt „Zukunftsbahnhof“ testet die Deutsche Bahn an deutschlandweit 16 Bahnhöfen innovative Lösungen für einen verbesserten Kundenservice und neue Ideen für umweltfreundliche Anschlussmobilität.

Rund 17 Millionen Euro stellt die Deutsche Bahn dafür zur Verfügung. Neben innovativen Services zur verbesserten Reisendeninformation will man den Aufenthalt am Bahnhof für die Fahrgäste / Kunden attraktiver und nachhaltiger gestalten. Die WLAN-Ausstattung, neue Kurzzeitarbeitsplätze und nachhaltige Einkaufsmöglichkeiten gehören genauso dazu wie der Betrieb aller 16 Zukunftsbahnhöfe mit 100 Prozent Ökostrom.

An jedem Zukunftsbahnhof werden unterschiedliche Maßnahmen und Services getestet:

Im Bahnhof Wolfsburg beispielswiese sorgen der Bahnhofsgarten mit begrünten Sitzmöglichkeiten sowie eine 34 Quadratmeter große Mooswand in der Bahnhofshalle für ein besseres Klima. In Berlin wird aktiv gegen Lebensmittelverschwendung vorgegangen. Ein Automat im Bahnhof Bornholmer Straße bietet ausschließlich „gerettete“ Lebensmitteln an. Sie werden bis zu 80 Prozent günstiger verkauft. Somit werden überschüssige oder abgelaufene Lebensmittel vor der Müllentsorgung bewahrt.

An weiteren Zukunftsbahnhöfen werden unter anderem zusätzliche Fahrradstellplätze, Self-Service-Reparaturstationen für Fahrräder oder Ladeplätze für E-Bikes errichtet. So erleichtert man den Kunden den Umstieg von der Bahn aufs Rad. 

An unserem Zukunftsbahnhof Ahrensburg haben die Fahrgäste / Kunden sogar die Möglichkeit mit ihrem Fahrrad Geld zu verdienen. der neuen App „ DB Rad+“ können Radfahrer ihre zurückgelegten Kilometer zählen und speichern. Jeder zurückgelegte Kilometer wird mit 10 Cent belohnt. Das angesparte Guthaben kann dann bei teilnehmenden Partnern eingelöst werden. So fördert diie DB nicht nur den Radverkehr der Stadt, sondern unterstützen gleichzeitig lokale Partner und Dienstleister.

Zudem testet man intelligente Abfallbehälter, die eigenständig den Müll trennen. Am Bahnhof Renningen finden Schmetterlinge ein neues Zuhause. Hier wurde eine Blühwiese angelegt und sorgt so für mehr Artenvielfalt.


Die 16 Zukunftsbahnhöfe sind:

 

Ahrensburg, Berlin Bornholmmer Straße, Berlin Südkreuz, Coburg, Cottbus Hbf, Freising, Halle (Saale) Hbf, Haltern am See, Hamburg Sternschanze, Heilbronn Hbf, Hofheim Taunus, Münster (Westf) Hbf, Offenbach Marktplatz, Renningen, Wernigerode Hbf, Wolfsburg Hbf

 

Doch wie werden Bahnhöfe in zwanzig, dreißig oder 50 Jahren aussehen? Gibt es dann einen Bahnhof der an den Wolken kratzt? Oder eine Station die im Stadtbild oder gänzlich unter der Stadt verschwindet? Docken Züge in Zukunft direkt an Flugzeuge an? Was heute schwer vorstellbar ist, könnte in Zukunft Realität werden. Um den veränderten Bedürfnissen in der Mobilität gerecht zu werden, müssen sich Design und Architektur von Bahnhöfen verändern. Denn immer mehr Menschen müssen befördert werden. Und immer wichtiger wird die Frage der Nachhaltigkeit.

-Cornelius von Obstfelder-

 

Quellen:

https://gruen.deutschebahn.com/de/massnahmen/zukunftsbahn

https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof

https://de.wikipedia.org/wiki/Preisklasse

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